19. Februar 2018 / 10:08
Autor:  Uwe Hegewald

Rekordeinsatzjahr für Feuerwehr

Vetschauer Einsatzkräfte werben um mehr Akzeptanz bei der Bevölkerung.

Mit einem fesselnden, rhetorisch beeindruckend ausgearbeiteten Rechenschaftsbericht hat Vetschaus Stadtwehrführer Holger Neumann einen Schlussstrich unter das vergangene Jahr gezogen. „Ein stürmisches Jahr. Es bescherte uns nie dagewesene Einsatzzahlen“, so der Vetschauer Feuerwehrchef im Rahmen der Jahreshauptversammlung am Freitagabend. 166 Mal wurde 2017 nach der Vetschauer Feuerwehr gerufen, das sind 69 Einsätze mehr als ein Jahr zuvor und 125 mehr als 2005, verglich er. Gleichzeitig betonte Holger Neumann, dass mehr Einsätze auch mehr zeitlichen Aufwand für die Feuerwehrleute bedeuten, mehr Verschleiß an Feuerwehrtechnik und -kleidung, mehr Verbrauch an Kraft- und Schmierstoffen, Gerät und Material. Kein Verständnis zeigt der Stadtwehrführer, wenn Einsatzkräfte unbedacht alarmiert werden. Als Beispiele führte er eine eingefrorene Ente auf der Grubenwasserreinigungsanlage an und auch den Übereifer eines Grundstücksbesitzers am 12. Juli. „Dieser hatte bei einem normalen Regenschauer Angst, das Wasser könnte wieder in seinen Keller laufen. Vorsorglich rief er schon mal nach der Feuerwehr. Unbegreiflich.“ Die tragischsten Geschehnisse ereigneten sich am Gräbendorfer See, am Feldrand bei Bauer Ricken und auf den Gleisen bei Märkischheide und Raddusch. Ein Schäferhund, eine Erntehelferin, eine Frau und ein junger Mann verloren ihr Leben. „Das sind Tage, die brauchst du nicht. Es sind Bilder, die vergisst du nicht“, machte Holger Neumann deutlich, was in diesen Momenten und noch lange Zeit danach in den Köpfen der Einsatzkräfte vorgeht. Die aktuelle Einsatzabteilung bilden gegenwärtig 33 Kräfte, davon drei Frauen. Hinzu kommen 20 Kameraden der Alters- und Ehrenabteilung.  Diese Zahlen und ein Altersdurchschnitt von 42,3 Jahren zeigten, dass die Feuerwehr selbst, aber auch die Kommune als Träger des Brandschutzes keinen Grund hätten, sich in Sachen Mitgliederwerbung auszuruhen. Wie Holger Neumann appellierte, müsse es der Freiwilligen Feuerwehr Vetschau gelingen, ihren Außenauftritt zu verbessern. „Die Bevölkerung soll mehr als bisher wissen, dass es uns gibt, warum es uns gibt und wer wir sind“, so der Stadtwehrführer. Ein Vier-Punkte-Papier soll der Kampagne entsprechenden Schub verleihen: 1. Erweiterung der Außendarstellung der Ortswehren. 2. eine neu gestaltete, Smartphone-fähige Internetseite, die in den kommenden vier Wochen online geht. 3. monatlich ein ganzseitiger Beitrag über die Arbeit der Feuerwehr in den Vetschauer Nachrichten und 4. die Neubelebung des Tages der offenen Tür, der vor zwölf Jahren „eingeschlafen“ sei. Holger Neumann weiß auch schon wie das funktionieren kann: „Gemeinsam mit der Stadt Vetschau und den Wohnungsverwaltungen wollen wir einen Frühjahrsputz organisieren, welcher mit einem kleinen Imbiss beim Tag der offenen Tür belohnt wird“, verkündete er. Das Vorhaben eröffne Möglichkeiten, die am Stützpunkt eintreffenden Helfer für die Belange der freiwilligen Feuerwehr zu sensibilisieren. Sofortiges Lob kam von Werner-Siegwart Schippel, Präsident des Landesfeuerwehrverbandes Brandenburg. „Was ihr dort vorhabt, ist eine richtig gute Sache“, würdigte er bezüglich der demografischen Entwicklungen, die auch in den Reihen der Feuerwehren ihre Auswirkungen haben. Im Land gebe es bereits weiße Flecken, die dazu führen könnten, ehrenamtliche durch hauptberufliche Feuerwehrleute ersetzen zu müssen, um die Einsatzbereitschaft abzusichern. Apropos absichern: Ein dickes Lob richtete Bürgermeister Bengt Kanzler an die Vetschauer Feuerwehr samt ihrer Ortswehren für die Absicherung des Brandenburger Dorf- und Erntefestes in Raddusch. „Das habt ihr super hinbekommen“, so das Stadtoberhaupt, rückblickend auf das Landeserntefest im September 2017 mit rund 34000 Besuchern. Quelle: lr-online

Foto: Uwe Hegewald

 

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