10. Oktober 2015 / 08:39
Autor:  Stefan Noack

106/15 Männer in Grün proben Säureunfall

Großübung der Gefahrstoffeinheit des Landkreises im Entsorgungszentrum Lauchhammer

Mit einem Großaufgebot an Feuerwehrkameraden, Fahrzeugen und Spezialtechnik hat am Sonnabendvormittag die Gefahrstoff einheit des Landkreises Oberspreewald-Lausitz im Entsorgungszentrum Lauchhammer den Ernstfall geprobt. Es ging um das Zusammenspiel von Feuerwehr, Führungsstab und externen Fachberatern.

Ausgangslage für die Übung war ein leckgeschlagener Gefahrgutbehälter, der eine gefährliche Flüssigkeit beinhaltete. Durch ein Loch tropfte eine 85-prozentige farblose, ätzende und in Wasser lösliche Ameisensäure in den Regalcontainer, in dem der Gefahrgutbehälter gelagert wurde.

Durch die entstandene Rauchentwicklung löste einer von drei installierten Rauchmeldern aus und rief die örtliche Feuerwehr. Kurz nach deren Eintreffen war schnell klar, dass diese an ihre Grenzen stößt und die Gefahrstoffeinheit des OSL-Kreises zu Rate gezogen werden muss. Und so meldete sich der Pieper bei den Kameraden.

90 Mitglieder an acht Standorten

"Heute üben wir unter anderem, wie lange es dauert, bis die Gefahrstoffeinheit zum Einsatz kommt", so Tobias Pelzer, der als Sachbearbeiter für den abwehrenden Brandschutz beim Landkreis tätig ist. Deren 90 Mitglieder sind an acht Standorten im Landkreis verteilt. Über eine Stunde dauerte es, bis die gesamte Einheit an der Einsatzstelle war, ihre Ausrüstung aufgebaut hatte und loslegen konnte. Ausgestattet ist sie unter anderem mit einem Erkunder sowie einem Gefahrgut- und einem Dekontaminations-Gerätewagen. Nachdem der Gefahrstoff ermittelt war, begannen die Feuerwehrleute im gasdichten Chemikalienschutzanzug mit der höchsten Schutzwirkung gegen feste, flüssige und gasförmige Stoffe die Flüssigkeit aufzufangen und das Leck zu stopfen. Ein Fass mit leicht entzündlicher Flüssigkeit wurde in ein Bergefass umgelagert. Trotz des zügigen Einsatzes konnte ein Auslaufen von knapp 200 Litern dieser Säure nicht verhindert werden.

"Für Übungszwecke nehmen wir ausrangierte, nicht mehr zugelassene Schutzanzüge. Wenn bei einer Übung etwas passieren würde, wäre der Schaden bei zugelassenen Schutzanzügen enorm. Solch ein Anzug kostet zwischen 2000 und 3000 Euro", sagte Matthias Kunze, Sachbearbeiter Katastrophenschutz beim Landkreis.

Zum Abschluss ins Duschzelt

Neben der Gefahrenabwehr und der Sicherstellung des Brandschutzes an der Einsatzstelle durch die örtliche Feuerwehr übernahm die Gefahrstoffeinheit noch die Dekontamination der Kräfte, die während der Übung mit dem Gefahrstoff in Berührung gekommen waren. Dafür wurde eine Dekontaminationsstrecke, zu der unter anderem ein Duschzelt gehörte, aufgebaut.

Bei der knapp siebenstündigen Übung kamen 85 Feuerwehrkameraden mit 17 Fahrzeugen zum Einsatz. Geplant und ausgewertet wurde sie durch den Bereich Rettungsdienst, Brand- und Katastrophenschutz der Kreisverwaltung.

"Eine sehr gute Sache, bei der alle Seiten lernen können. Ich bin überrascht, was alles zu solch einem Einsatz dazugehört", sagte Thomas Köhler, Fachberater und Geschäftsführer des Entsorgungszentrums Lauchhammer, der seinen Betrieb für die Übung zur Verfügung gestellt hatte und am Ende nur lobende Worte fand.

Mirko Sattler / sam1

(Quelle: Lausitzer Rundschau, 13.10.2015)

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Info:

Die Ortswehr Gahlen ist Teil der Gefahrstoffeinheit des Landkreises.

Schadensbild- - -
Verbrauch- - -
im Einsatz

F: TSF Gahlen R: 

Einsatzdauer

ca. 4,5 Stunden

Fotos: S. Lehmann

 

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