Idolen der Musikbranche wie Ute Freudenberg, Roland Kaiser und Udo Lindenberg ist es verliehen worden, den Sportikonen Vitali Klitschko und Franz Beckenbauer oder den Fernsehstars Johannes B. Kerner und Jan Josef Liefers.
Seit Samstag ist auch Werner-Siegwart Schippel Träger des „Verdienstkreuzes am Bande“, unterzeichnet von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier. In seiner Laudatio würdigte Dietmar Woidke das langjährige Wirken des Spreewälders aus dem Vetschauer Ortsteil Suschow. Stellvertretend nannte er dessen Hingabe als Mitinitiator der Spreewaldkonferenz und der Spreewald-Stiftung, seine Leidenschaft für den Arbeiter-Samariter-Bund Deutschland oder sein Engagement als couragierter Politiker. „Vier Mal hat er in seinem Wahlkreis für einen Sitz im Landesparlament kandidiert und ist vier Mal gewählt worden“, betonte Woidke.
Unvergessen bleibe sein Schaffen als Präsident des Landesfeuerwehrverbandes Brandenburg von 2013 bis 2021. Allen voran das Etablieren der Hinterbliebenenregelung, die deutschlandweit als optimalste und fairste Regelung für betroffene Familienangehörige gilt. Der Landesvater erinnerte an den September 2017, als zwei ehrenamtlich helfende Einsatzkräfte auf der Autobahn bei Kloster Lehnin ums Leben kamen. „Wir können Feuerwehrleute nicht in Einsätze schicken, wenn die Angehörigen nicht wissen, wie es weitergeht, wenn die Familienväter oder -mütter schlimmstenfalls von Einsätzen nicht zurückkehren“, erklärte Werner-Siegwart Schippel, warum er in Sachen Hinterbliebenenreglung seinerzeit so viel Druck machte.
Der Vetschauer zeigte sich von der Ehrung mit dem Bundesverdienstkreuz gleichermaßen überrascht, wie erfreut, dass diese in einem besonderen Rahmen erfolgte. Beim Lübbenauer Stadtfeuerwehrtag in Groß Klessow wetteiferten Kinder, Jugendliche, Frauen und Männer um Erfolge im Feuerwehrsport, die die kurze Unterbrechung zur Auszeichnungszeremonie dankend annahmen. Temperaturen über 30 Grad Celsius verlangten den Teilnehmern einiges ab, die wieder einmal bewiesen, dass sie sich mit Herausforderungen arrangieren können – und oft genug müssen. In einem früheren Interview mit der Lausitzer Rundschau lenkte Schippel die Aufmerksamkeit auf die Helfergilde: „Feuerwehren sind der Kitt der Gesellschaft. Auch in vermeintlich kleinen Orten gehört sie genauso dazu, wie die Dorfkirche oder das Gasthaus. Generell erweist sich die Feuerwehr als große Familie, in der Solidarität und gegenseitiges Vertrauen gelebt wird. Das müssen wir uns bewahren“, so der heute 72-Jährige.
Dass hinter einem erfolgreichen Mann immer eine verständnisvolle und starke Frau steht, gilt auch im Hause Schippel. „Die hohe Ehrung macht unsere gesamte Familie stolz. Auch wenn wir gelegentlich zurückstecken mussten, konnten wir miterleben, wie viel er in allen gesellschaftlichen Lagen bewegt hat. Für viele Menschen und Vereine war er ein gefragter Ansprechpartner und ist es noch immer“, konstatierte Ehegattin Margitta. Inzwischen umfasst die Familie vier Kinder und sieben Enkelkinder.
In seiner Laudatio spannte Dietmar Woidke den Bogen auf eine zurückliegende Begegnung in einer Schule. Als Schüler vom Ministerpräsidenten wissen wollten, wer in seinen Augen ein Held sei, musste er nicht lange überlegen. „Feuerwehrleute sind die wahren Helden des Alltags, auch wenn diese nicht unverletzlich sind“, befand er. Für diese gelte es gute Rahmenbedingungen zu schaffen, wofür es wiederum besondere Personen bedarf, die diese umsetzen „Werner-Siegwart Schippel ist eine dieser Personen.
Du hast Großes geleistet“, attestierte er gegenüber dem Träger des „Verdienstkreuzes am Bande“, die einzige allgemeine Verdienstauszeichnung der Bundesrepublik Deutschland. Verliehen wird dieses für besondere Leistungen auf politischem, wirtschaftlichem, kulturellem, geistigem oder ehrenamtlichem Gebiet.
Quelle: Lausitzer Rundschau