19. Februar 2019 / 16:30
Autor:  Uwe Hegewald

„Nicht gelöscht, sondern geschossen“

Vetschauer Stützpunktfeuerwehr stellt sich den Herausforderungen des Alltags, obwohl immer mehr Einsätze zu immer höherer Belastung bei den Kameraden führen.

145-mal haben Pieper und Sirenen im Jahr 2018 die Vetschauer Feuerwehrleute zu Einsatzorten gerufen. In Summe waren es 38?Brände, 19?Verkehrsunfälle, 65?Hilfeleistungen und 23?Alarmierungen zu Brandmeldeanlagen. „Es werden immer mehr Einsätze. Die Belastung der Einsatzkräfte steigt weiter an“, lautet denn auch das Fazit von Vetschaus Stadtwehrführer Holger Neumann auf der Jahreshauptversammlung der Stützpunktfeuerwehr. Einziger Unterschied zu den vorangegangenen Jahren, so der Stadtwehrführer: „In 2018 hat das sogar mal jemand bemerkt. Die Feuerwehr kommt landesweit zunehmend in die Diskussion. Und das ist gut so, ja es ist sogar sehr gut.“ Neumann hat am Freitagabend Bilanz gezogen und Pflöcke für das noch junge Jahr eingeschlagen. Höhepunkt bildete sein wie immer bestechend ausformulierter Rechenschaftsbericht, der stets auch einen Spritzer Witz beinhaltet. „Ein interessanter und kompletter Bericht“, adelte denn auch Bürgermeister Bengt Kanzler (parteilos) im Anschluss. Löscheinsätze wie etwa in der Lieberoser Heide oder beim Reifenlagerbrand in Senftenberg wurden mehr denn je in der Öffentlichkeit wahrgenommen. Belastungen der Feuerwehrleute führten in bestimmten Regionen an die Grenzen. „Medien sprangen auf den Zug auf und berichteten allumfassend. Die Probleme der Feuerwehrleute fanden Gehör“, resümierte Neumann an einem Beispiel. „Treuenbrietzen hatte den Vorteil, sehr dicht an Potsdam zu liegen. So spürte man den Rauch sogar in der Landesregierung“, stichelte Neumann. Als Spitzenreiter bei den Einsätzen ging Marcel Lange hervor, der bei 145?Alarmierungen 80-mal ins Vetschauer Feuerwehrdepot eilte. Zu den spektakulärsten Einsätzen zählten die Fahrt in den Ortsteil Laasow, wo im März der Teil eines Hauses in Vollbrand stand oder das Hinzuziehen der Vetschauer Drehleiter zu einem Gebäudebrand in Burg. „Der Einsatz bleibt der Besatzung sicher noch lange in Erinnerung. Es wurde nicht gelöscht, es wurde geschossen. Mit einem Jagdgewehr ballerte ein Bürger mehrfach um sich und versuchte ein Haus anzuzünden. Hauptaufgabe der Feuerwehrleute war es, in Deckung zu gehen“, erinnerte Holger Neumann in seinem Rechenschaftsbericht. Ein Rapport, in dem auch immer darüber informiert wird, wo genau der Stiefel drückt. So müsse der Umgang mit dem digitalen Funkgerät ebenso gefestigt werden, wie der mit der Drehleiter, Schiebleiter oder Hydranten-Entleerungspumpe. „Was um Himmels Willen ist eine Hydranten-Entleerungspumpe?“, wollten einige Kameraden wissen. Holger Neumann verwies auf die „alte Riege“ von Maschinisten um die Herren Beesk, Böhm, Gelfort, Netzker, Körner oder Kupsch, die das beantworten können, jedoch alle in die Jahre gekommen sind. „Noch stehen sie zur Verfügung. In ein paar Jahren sieht es anders aus. Und sollte der Arzt sein Veto einlegen, kann das auch mal noch schneller gehen“, mahnte Holger Neumann „dringenden Handlungsbedarf“ an. Eine weitere große Baustelle in der Wehr bilden zudem die Atemschutzgeräteträger. Mit 30 qualifizierten Einsatzkräften sei die Stützpunkt-Feuerwehr dennoch recht ordentlich aufgestellt. „Im Zusammenspiel mit den Kameradinnen und Kameraden der Ortsfeuerwehren sind wir in der Lage, so ziemlich jede Einsatzaufgabe zu erfüllen“, erklärte der Stadtwehrführer gegenüber den Gästen aus Stadtverwaltung und Feuerwehroberhaus, mit Werner-Siegwart Schippel, Präsident des Landesfeuerwehrverbandes, und Sebastian Lehmann, Vorsitzender des Kreisfeuerwehrverbandes OSL, aus dem Vetschauer Ortsteil Gahlen. Auf der Delegiertenversammlung im März 2018 wurde er in dieses Amt gewählt. „Das hat schon was“, befand Holger Neumann. „Wir haben in Vetschau neben unserem eigenen Kanzler (Bürgermeister), den Präsidenten des Landesverbandes und nun auch den Vorsitzenden des Kreisverbandes. Wenn das so weitergeht, wird Vetschau noch berühmt, und wir brauchen wirklich noch das zweite Gleis zwischen Lübbenau und Cottbus.“ Quelle: lr-online.de

Foto: Uwe Hegewald

 

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