20. September 2014 / 08:02
Autor:  Stefan Noack

78/14 Reisezugwaggon bei Calau umgekippt

Fünf Tote und 18 Verletzte bei fiktivem Bahnunglück

"Das ist eine Riesenherausforderung", sagt André Dreßler. Der Calauer Stadtwehrführer und stellvertretende Landesbranddirektor zählte zu den über 100 Beteiligten der Einsatzübung am Samstag am Calauer Bahnhof. Das Szenario: Ein Waggon ist umgekippt. Es gibt Verletzte und Tote. Über 100 Retter haben am Samstag in Calau ein Eisenbahnunglück trainiert.

Im Minutentakt protokolliert André Dreßler jeden Schritt der Einsatzkräfte. "Für uns steht heute das Trainieren einer technischen Rettung im Fokus. Dabei werden alle Beteiligten mit Situationen konfrontiert, die sie so noch nicht erlebt haben", betont der Stadtwehrführer. Zum Beispiel das Retten von Verletzten aus einem Waggon an, der um 45 Grad geneigt ist. "Beim Betreten muss sich jeder erstmal orientieren und selbst zu sich finden", so Dreßler.

Mit Kugelschreiber unterwegs ist auch Jessica Wende. Als Assistentin führt sie mit Torsten Buder Regie im Vorbereitungsraum. "Wir stehen in Kontakt mit der Einsatzleitung und koordinieren, dass die Personen und Fahrzeuge zur Unfallstelle vorrücken, die benötigt werden", erklärt der Hauptbrandmeister. 54 Feuerwehrleute aus Calau, den Ortsteilen der Nachbargemeinde Altdöbern und aus Vetschau sind Samstagvormittag im Einsatz.

[…] Binnen drei Minuten ist ein 20 Quadratmeter großes Zelt mittels Druckluft aufgestellt. Kurz darauf kann es Patienten aufnehmen. Zu ihnen zählt Caroline Hetzler, die mit Verdacht auf eine Knöchelfraktur eingeliefert wird. Die 16-jährige Calauerin attestiert ihren Rettern ein "äußerst besonnenes Vorgehen". Bereits im Waggon hätten die Einsatzkräfte abgeklärt und bedächtig gehandelt, so die OSZ-Schülerin. Aus dem Reisezugwagen sind 16 Personen zu retten. Hinzu kommen zwei Reisende, die unter Schock weggelaufen sind und gesucht werden müssen.

Für fünf Reisende kommt die Hilfe zu spät. Fünf Testpuppen (Dummys) werden teilweise mit Technik-Einsatz geborgen.

Als alle Verunglückten versorgt sind, stellen sich Einsatzleiterin Kathleen Rohmann und Henry Müller, Leiter der Sondereinsatzleitung SEE Sanität des Landkreises OSL, einem Zwischenfazit: "Es verlief bei Weitem nicht alles reibungslos. Wir wissen jetzt, wo unsere Schwächen, aber auch unsere Stärken liegen", so der Zugführer der aus den Bereichen Lauchhammer, Senftenberg und Calau herbeigeeilten Mitglieder des Katastrophenschutzes. Brandoberinspektorin Kathleen Rohmann ergänzt: "Darum üben wir das ja." Der Ernstfall werde trainiert, einzelne Abläufe gefestigt und das Zusammenwirken gestärkt.

Quelle: Lausitzer Rundschau, 22.09.2014 Weitere Bilder finden sie auf der Internetseite der Feuerwehr Calau:

www.feuerwehr-calau.de/seite/205846/71-20.09.2014-08-02-uhr.html

Schadensbild- - -
Verbrauch- - -
im Einsatz

F: HLF 20/16 (Fw Vetschau), Fw Calau, Fw Altdöbern R: 2 RTW, Katastrophenschutz LK OSL 

Einsatzdauer

ca. 270 Minuten

Bild1: RBB-Brandenburg aktuell / Fotos: Uwe Hegewald

 

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