Am 14. Mai - eine große Feuersbrunst wütete und vernichtet in der Stadt Vetschau innerhalb von wenigen Stunden 93 Häuser, 2 Kirchen mit Kirchturm samt vier Glocken und eine Schule. Eine Feuerwehr gab es zur damaligen Zeit in unserer Stadt noch nicht.
Übrig blieben in der Stadt 5 Häuser.
Der Erwerb des Bürger- sowie Meisterrechtes war in der Stadt Vetschau vom Erwerb eines ledernen Feuerlöscheimers und einer Handspritze abhängig.
Bei einer Aufzählung des kommunalen Vermögens der Stadt Vetschau wird erstmalig das Spritzenhaus auf dem Kirchplatz erwähnt.
Weitere Angaben sind leider nicht überliefert.
Der Versuch, im Jahr 1875 aus dem Turnerbund der Stadt Vetschau eine Feuerwehr wie in der Nachbarstadt Calau zu gründen scheiterte an Geldknappheit in der Stadtkasse.
Im Juli des Jahres 1895 wird von der Stadt die erste Handdruckspritze für eine zu gründende Feuerwehr gekauft. (Abbildung ähnlich)
Es ist nun endlich soweit.
Im Monat August 1895 wird die Gründung einer Freiwilligen Feuerwehr in der Stadt Vetschau offiziell unterzeichnet.
Alarmiert wird durch den Nachtwächter. Das erste Spritzenhaus befindet sich auf dem Kirchhof am Markt.
Am 4. November wird das neue Spritzenhaus am Sedanplatz (später, nach dem Krieg Roter Platz, heute nach der politischen Wende Hospital-Platz) mit zwei Stellplätzen und Schlauchturm feierlich übergeben.
Als Beleuchtung dienten damals Gaslaternen die bei Alarm erst angezündet werden mußten. Das Foto zeigt eine Aufnahme des Spritzenhauses noch ziemlich im Originalzustand aus dem Jahre 1974. Fotografiert vom Vetschauer Foto-Wünsche.
Aus eigenen Mitteln schaffte die Wehr sich eine mechanische Steigleiter an.
Diese ist heute noch funktionstüchtig vorhanden und wird im "Feuerwehr-Museum" der Freiwilligen Feuerwehr Boblitz gepflegt und funktionstüchtig erhalten.
Das Foto zeigt diese Leiter bei unserem Festumzug anläßlich 110 Jahre Feuerwehr Vetschau im Jahr 2005 auf dem Kreisel am Hospitalplatz.
Im Jahre 1924 erfolgte der Kauf der ersten Motorspritze und eines zweirädrigen Schlauchwagens.
Aus Sicherheitsgründen mußte im Spritzenhaus im Jahr 1924 die Gasbeleuchtung dem elektrischen Licht weichen.
(Abbildung ähnlich)
Auf Grund von sehr großen Personalschwierigkeiten in der Wehr wurde 1924 für 5 Jahre eine Pflichtfeuerwehr eingeführt.
Die Stärke der Wehr wuchs in dieser Zeit auf 230 Mann an.
Anläßlich des 30 jährigen Stiftungsfestes unserer Wehr findet in unserer Stadt der 4. Kreisverbandstag statt.
Bei einer Gebäudezählung durch die Feuersozietät wurden in unserer Stadt 364 Gebäude gezählt.
Der erste Mannschaftswagen für die Wehr wurde mit finanzieller Hilfe des Ehrenbürgers Richard Hellmann angeschafft.
Am Donnerstag, den 18. Juli 1935 traf ein Zigeunertrupp in Vetschau ein, welcher auf Weisung der Polizei am Sedanplatz hielt.
Auf dem Heimweg von einer Führerratssitzung kamen Kameraden unserer Wehr zufällig vorbei. Der Trupp leistete daraufhin einer Wöchnerin Hilfe bei der Entbindung eines gesunden Zigeuner - Mädchens.
In einem aus Säcken und Decken geschaffenen Lager im Spritzenhaus konnte die schnell herbeigeholte Hebamme Krömer die Geburt einleiten.
Das Foto zeigt die Mutter und neben ihr (verdeckt) das Neugeborene wohlauf. Auf dem Foto mit Hand raufgeschrieben "Allezeit Hilfsbereit".
Anläßlich des 40 jährigen Stiftungsfestes unserer Wehr findet wiederum in unserer Stadt ein Kreisverbandstag statt.
Das Foto zeigt die angetretenen Einheiten auf dem Sedanplatz.
Die Feuerwehr erhält 1949 ihre erste neue Pumpe, eine Tragkraftspritze.
Ein neuer Mannschaftstransportwagen wird 1954 angeschafft.
Durch den Bau der zentralen Wasserversorgung in der Stadt erhält der Altstadtbereich den ersten Hydranten.
Die Wehr erhält das erste Löschfahrzeug mit einer Pumpe TS 8 und einem Schlauchtransportanhänger. Ein LF - LKW - TS 8 - STA vom Typ Garant K 30.
Die Fotos zeigen in Schwarzweiß das damalige Einsatzfahrzeug bei einem Festumzug durch die Stadt Vetschau.
Das Farbfoto zeigt das originalgetreu wieder instandgesetzte Fahrzeug im jetzigen Besitz der Feuerwehr Boblitz beim Festumzug anläßlich 110 Jahre Feuerwehr Vetschau im Jahre 2005 (beachte: amtliches Kennzeichen).
Auf beiden Fotos wird das Löschfahrzeug (Umgangssprachlich KAT) durch den Kameraden Joachim Kschiwan gefahren. Beifahrerin auf dem Farbfoto ist unsere Feuerwehrköchin Anette Richter.
Durch die Eingemeindung von Märkischheide als Stadtteil unserer Stadt wird deren Feuerwehr Kommandostelle der Vetschauer Wehr.
Nach der politischen Wende ist Märkischheide ein Zug unserer Wehr.
Im Jahr 1960 wird der Kamerad Paul Lehnigk Wehrleiter. Er führt die Wehr bis zum Jahr 1971.
Im Bild ein Marschblock der Feuerwehr in der Straße der AWG, geführt von Wehrleiter Lehnigk.
Das LF-LKW-TS8-STA hat in Vetschau ausgedient. Das erste Löschfahrzeug 16 (LF 16) wird in Vetschau, damals auf Fahrgestell S 4000 in Dienst gestellt.
Der Aufbau für die Mannschaft und Geräte besteht aus Holz. Das Löschfahrzeug hat eine im Heck fest eingebaute Feuerlöschkreiselpumpe mit einem Nennförderstrom von max. 1.600 ltr/Minute. Auch ein Löschwasserbehälter mit 300 Liter Inhalt steht zur Verfügung.
Klappleiter, 4 teilige Steckleiter und 3 teilige Schiebleiter, alles aus Holz sind auf dem Dach verlastet. Eine B-Schlauchhaspel mit Holzrädern komplettiert am Heck das Fahrzeug.
Die Flachsröste brennt.
Gebäude samt Inhalt der damaligen Flachsröste im Stradower Weg brennen. Feuerwehren des gesamten Kreis Calau und darüber hinaus löschen in Vetschau.
Der Einsatz dauert mehrere Tage. Das brennende Flachs wurde per LKW abgefahren und auf der Göritzer Mülldeponie "vergraben".
Auf Bild 1 Kameraden bei Löscharbeiten, in Uniform der damalige "A-Dienst" des VPKA Calau, Major der Feuerwehr Heinz Bozek, im Kittel vorn, der damalige "Versorger" beim Rat des Kreises Calau, Horst Gäbler.
Auf Bild 2 wird brennendes Flachs per Bagger verladen.
Drei Jahre später, im Jahr 1972 brannte es noch einmal in ähnlichem Umfang an gleicher Stelle.
Kamerad Neumann übernimmt den Staffelstab von Paul Lehnigk. Zuvor einige Jahre sein Stellvertreter übernimmt Klaus Neumann 1971 die Wehrleitung.
Bis zu seinem Tode im Jahr 1997 prägt er entscheidend die Vetschauer Feuerwehr. Seine Stellvertreter sind Hubert Masuch (E/A), Eckhard Kohl (VB) und Joachim Kschiwan (Technik).
Die genannten Vier schreiben über viele Jahre Vetschauer Feuerwehrgeschichte!
Ein Schulungsraum mit Sanitärtrakt wird am Spritzenhaus am Roten Platz in Eigenleistung der Wehr angebaut.
Das Grundstück wurde großzügig durch die Gärtnerei Erich Nandiko unentgeltlich zur Verfügung gestellt.
Endlich ist es soweit. Vetschau bekommt seinen längst überfälligen "Tanker".
Vom Rat des Kreises, Abteilung Inneres wird das erste Tanklöschfahrzeug 16 mit 2.000 Liter Wasser im Bauch, der Freiwilligen Feuerwehr Vetschau übergeben.
Ein fabrikneues TLF 16 auf Fahrgestell W 50 LA/A. Die Übergabe erfolgt u.a. durch Wolfgang Mußlick, bis zur Wende Leiter Feuerwehr beim VPKA Calau, heute stellv. Landesbranddirektor a.D. des Landes Brandenburg.
Am 27. Januar des Jahres 1983 findet die erste musikalische Probe des neugegründeten Blasorchesters der Feuerwehr Vetschau statt.
Auf Initiative von Hubert Masuch und Klaus Neumann wurden ehemalige Mitglieder des Jugendblasorchesters Vetschau angesprochen, im Feuerwehr-Blasorchester mitzuspielen.
Unter der musikalischen Leitung vom damaligen Armeemusiker Manfred Lubosch war schnell ein guter Klangkörper aufgebaut. Die organisatorische Leitung hatte Hubert Masuch übernommen. Gefördert und finanziell Unterstützt wurde das Orchester durch die damalige Abteilung Inneres des Rates des Bezirkes Cottbus. Anfangs im alten Spritzenhaus probte man später bei Blau/Weiß im Stradower Weg.
Viele Konzerte, Festumzüge und andere Höhepunkte wurden vom Vetschauer Feuerwehrblasorchester begleitet.
29. März 1987. Die Post brennt.
Alle damaligen "wichtigen" Feuerwehrleute sitzen in der Gaststätte "Zum Grünen Baum" in Calau und feiern den 40. Geburtstag des damaligen Leiter Feuerwehr beim VPKA Calau Wolfgang Mußlick. Das Vetschauer Feuerwehrblasorchester spielt soeben ein Ständchen da kommt die Nachricht.
In Vetschau brennt die Post!
Die Feuerwehren der Stadt Vetschau, des Kommandos Feuerwehr des Kraftwerkes Vetschau sowie die Freiwilligen Feuerwehren Calau und Lübbenau helfen beim löschen.
Die politische Wende läutet auch bei der Feuerwehr eine "Wende" ein. Der größte Umbau der gesamten Wehr in Ihrer Geschichte, sollte im Jahr 1990 beginnen.
Teilweise schlagartig ändern sich die Tätigkeiten, die Aufgaben der Wehr. Zu den komplizierter werdenden Brandeinsätzen kommt die technische Hilfeleistung hinzu. Das macht es notwendig, technisches Gerät anzuschaffen und zu beherrschen. Eine Herausforderung der sich die Wehr stellt, stellen muss.
Die Prioritäten ändern sich.
Als erstes wird im Jahr 1990 ein alter ARO (Rumänischer Jeep) zu einem Feuerwehrauto in Eigeninitiative umgebaut (Foto), um das neue technische Gerät an den Einsatzort zu bringen. Im Jahr 2003 wird dieser größte Umbau in der Geschichte der Wehr mit der Beschaffung eines Einsatzleitwagen ELW 1 abgeschlossen sein.
Dann ist im wahrsten Sinne des Wortes nichts mehr, wie es einmal war.
Alles, aber auch wirklich alles wird in diesen Jahren erneuert, ausgemustert, ausgesondert, muss letztendlich neu beschafft werden. Ein paar alte Schläuche sind heute vielleicht aus DDR Zeiten noch vorhanden.
Viele Millionen DM und Euro werden in diesen Jahren aufgewendet, um die "Wende" bei der Feuerwehr durchzuführen, um der Wehr die Möglichkeit zu geben, ihre vielfältigen Aufgaben für das Wohl der Allgemeinheit, der Gesellschaft zu erfüllen.
Nach einem LF 16 auf S 4000 und einem LF 16 auf W 50 erhält die Vetschauer Wehr 1992 ihr erstes "Westauto". Ein fabrikneues LF 16-TS auf Mercedes Fahrgestell.
Dieses Löschfahrzeug ist eine Beschaffung des Bundes und gehört zu den beim Katastrophenschutz angesiedelten neuen Brandschutzeinheiten.
Im Bild v.l. stellv. Bürgermeister Ulrich Reuter Zugführer Zug 3 Märkischheide Ingo Worreschk, Wehrführer Klaus Neumann, Bürgermeister Hans-Jörg Weichert, stellv. Wehrführer Hubert Masuch, Zugführer Holger Neumann, Zugführer Jochen Przylucki.
Auch das gab es in Vetschau!
Durch einen Kurzschluß in der elektrischen Anlage (altersschwach) kommt es zu einem Schwelbrand im Dach der rechten Fahrzeughalle im alten Spritzenhaus am Roten Platz.
Das TLF des Betriebsfeuerwehr-Kommando des Kraftwerkes Vetschau war umgehend zur Stelle und konnte Schlimmeres verhindern. Ein ca. 2 qm großes Loch war in der Holzdecke des Daches durchgebrannt.
Dem Zug 3 in Märkischheide wird das rekonstruierte Spritzenhaus feierlich übergeben.
Ein Schulungsraum mit Teeküche, Herren- und Damentoiletten und eine Umkleide für die Einsatzkräfte stehen von nun an zur Verfügung.
In der Fahrzeughalle ist Platz für ein Tanklöschfahrzeug.
Im Jahr 1995 wurde unsere Wehr 100 Jahre alt. Viele Veranstaltungen wurden in der Festwoche anlässlich des Jubiläums durchgeführt.
Ein großer Festakt war die Fahnenweihe unserer neuen Fahne. Sie wurde geweiht mit der Fahne der privilegierten Schützengilde Vetschau, durchgeführt durch den damaligen Landesbrandmeister Wolfgang Zöllner.
Die Zeremonie fand auf dem Hellmannplatz in der Fr.-L.-Jahn-Straße statt.
Der Vorausrüstwagen Marke Eigenbau auf Fahrgestell Aro hat ausgedient. Viele Unfälle hat er gesehen, vielen Menschen Hilfe gegeben.
Ein Ford Maverick Baujahr 1994 wurde durch die Stadt Vetschau beschafft und von der Fa. Schmitz Luckenwalde zum VRW umgebaut.
Ein Standort ist gefunden. Der seit Jahren überfällige Neubau eines modernen Spritzenhauses kann beginnen.
Der erster Spatenstich mit Bagger und LKW (Bild 1) auf der grünen Wiese sowie einen Monat später die offizielle Grundsteinlegung mit vielen Gästen.
Eine aus Messing bestehende Schatulle wird in einem Klinkersockel unter der Fahrzeughalle eingemauert.
Im Bild (2) der damalige Amtsbrandmeister Klaus Neumann bei seinen Hammerschlägen. Rechts neben ihm steht Bauamtsleiter Ronald Mätzold. Im Bild links u.a. Bürgermeister Axel Müller und Landtagsabgeordneter Werner-Siegwart Schippel.
Beides findet im Jahr 1996 statt.
Es ist vollbracht. In nur gut einem Jahr Bauzeit ist das neue Haus bezugsfertig.
Nach 89 Jahren am "Roten Platz" zieht die Feuerwehr nun um, ins neue moderne Spritzenhaus in der Heinrich-Heine-Straße in Vetschau.
Die Kameradinnen und Kameraden haben die Sachen gepackt. Am Freitag den 13., den 13. Juni 1997, der Umzug kann beginnen.
Alle wollen dabei sein. Alle packen mit an. Sie haben etwas in die Hand genommen und tragen es symbolisch zur Heinestraße. (Bild 1) Mit zünftiger Blasmusik geht es durch die Vetschauer Altstadt.
Ein letzter Gruß an das alte Haus (Bild 2) beim nochmaligen Vorbeimarsch und so schreiten die Vetschauer Feuerwehrleute zum neuen Spritzenhaus, wo die Einweihungsfeier im Anschluß "mit einem großem Bahnhof" und vielen Gästen stattfindet
Unter vielen anderen Gästen weilt auch der damalige Landesbrandmeister Jürgen Helmdach in Vetschau.
Im Bild 3 übergibt Bürgermeister Axel Müller dem Wehrführer Klaus Neumann ein handgemaltes Bild des alten Spritzenhauses.
Fotos: Foto-Wünsche
Der alte "Tanker" hat ausgedient.
15 Jahre nach seiner Indienststellung hat das alte TLF 16 W 50 LA/A nach sehr vielen Einsätzen im gesamten Bezirk Cottbus ausgedient.
Nach einem eingetretenem Schaden macht eine kostspielige Reparatur am W50 keinen Sinn mehr. Ein gebrauchtes, 3 Jahre "junges" Tanklöschfahrzeug TLF 24/35 auf Mercedes Unimog wird "von der Kohle" der damaligen LAUBAG für ca. 300.000 DM gekauft.
Die Freude bei dem Feuerwehrleuten war groß, hatte das neue Tanklöschfahrzeug doch fast doppelt soviel Wasser im Bauch und ein Unimog war für Brände in der Natur bestens geeignet.
Im Bild 1 Vater und Sohn Neumann beim Festumzug anlässlich 100 Jahre Feuerwehr im Jahr 1995.
Zu Ost-Zeiten war er der Wehrleiter, zu West-Zeiten der Wehrführer.
Er war Wirkungsbereichsleiter, Stadtbrandmeister, Amtsbrandmeister und stellvertretender Kreisbrandmeister.
Er hat das neue Spritzenhaus "geplant" und "erbaut", den "Umbau" der Feuerwehr im Jahr 1990 begonnen. Er hat über 30 Jahre die Geschicke der Vetschauer Wehr mit gelenkt und einen Großteil dieser Zeit (26 Jahre) selbst geleitet. In leichten und in schwierigen Zeiten ist er den Weg nach vorn geschritten. Hat nicht Halt gemacht vor Problemen, hat sich nicht hinter ihnen versteckt.
Sein Leben war seine Feuerwehr.
Kurz nach der Einweihung des neuen Gebäudes erkrankte der damalige Amtsbrandmeister und Wehrführer der Vetschauer Feuerwehr Klaus Neumann schwer und verstarb im Alter von nur 57 Jahren am 23. Dezember 1997.
Der langjährige stellvertretende Wehrführer Hubert Masuch wird nach dem Tod von Klaus Neumann Amtsbrandmeister des Amtes Vetschau.
Die Geschicke der städtischen Feuerwehr leitet nun Holger Neumann.
Bis zur politischen Wende als Instrukteur der Abteilung Feuerwehr beim damaligen VPKA in Calau tätig, verfügt er über die notwendigen Voraussetzungen.
Im Jahr 1998 wird ein erster Einsatzleitwagen ELW 1 in Vetschau angeschafft.
Ein ehemaliges Notarzteinsatzfahrzeug auf PKW Passat Variant wird zum ELW umgebaut. Es erfüllt einige Jahre seinen Zweck, fällt bei seiner Außerdienststellung jedoch dann fast auseinander.
Im Foto Bürgermeister Axel Müller übergibt den Schüssel dem Amtsbrandmeister Hubert Masuch.
Er hat seine Feuerwehr ins Herz geschlossen. Bürgermeister Axel Müller ist da, wenn seine Feuerwehr ihn braucht. Auf ihn ist Verlass.
Als Würdigung seiner Verdienste um das Feuerwehrwesen der Stadt Vetschau/Spreewald wird Bürgermeister Axel Müller am 18. November 2000 zum Ehrenmitglied der Vetschauer Wehr ernannt.
Er trägt den Dienstgrad Brandmeister.
Das Jahr 2000.
Sicherlich in vieler Hinsicht ein besonderes Jahr.
So auch im Stadtteil Märkischheide. Auf Grund eines Schadens am TLF 16 W 50 GMK wurde in kürzister Zeit, innerhalb von nur 4 Wochen ein nagelneues TLF 16/25 auf Fahrgestell Mercedes von FGL in Luckenwalde beschafft.
Und noch einmal das Jahr 2000.
Im Dezember ist es soweit. Die Stadt Vetschau erhält ihre erste Drehleiter. Es war ein besonderer Tag.
Viele Gäste waren erschienen, um den Vetschauern zu gratulieren. Unter anderem waren Landesbrandmeister Jürgen Helmdach, der Vorsitzende der Landesfeuerwehrverbandes Klaus Schulze, der stellvertretende Landesbrandmeister Wolfgang Mußlick, Kreisbrandmeister Ingo Worreschk und viele andere mehr nach Vetschau gekommen.
Etwas über 1.000.000,00 DM kostete die DLK 23/12 von Magirus, aufgebaut auf einem Fahrgestell von Mercedes.
Die Drehleiter wurde mit 80% vom Land Brandenburg gefördert.
Das letzte DDR-Fahrzeug verläßt das Vetschauer Spritzenhaus.
Ein umgebautes Löschfahrzeug LF 16 W 50 hatte als Gerätewagen gedient, Hilfsgeräte und Materialien wie Ölbindemittel und dgl. an Einsatzstellen zu bringen.
Im Jahr 2001 wurde ein 2 Jahre altes Fahrgestell Atego von Mercedes beschafft und durch die Firma Ziegler in Mühlau zu einem Gerätewagen-Logistik umgebaut.
Somit ging eine lange Ära von W 50 Fahrgestellen im Feuerwehrdienst in Vetschau zu Ende.
Die neu entstehenden Tagebauseeen machen es erforderlich.
Aus dem ehemaligien Kohle-Tagebau Gräbendorf entsteht der Gräbendorfer See. Aus dem Tagebau Seese/Ost der Bischdorfer See.
Um Hilfesuchenden zukünftig Hilfe anbieten zu können, macht sich die Beschaffung eines Schlauchbootes erforderlich. Dies geschieht im Jahr 2002.
Mit Indienststellung des Tragkraftspritzenfahrzeuges Koßwig geht das Schlauchboot ebenfalls nach Koßwig.
Es war eine Zwischenlösung, welche gute Dienste geleistet hat. Der 1998 beschaffte VW Passat, ein ehemaliges damals 10 Jahre altes Notarzteinsatzfahrzeug hat ausgedient. "Bis dass der TÜV uns scheidet."
Nach 15 Jahren Blaulichtfahrten war der Passat komplett verschlissen.
Ein von den Firmen BINZ / Seltronik / WalterElektronik aufgebautes Fahrzeug vom Typ Mercedes V 220 Baujahr 1999 verrichtet nun als echter Einsatzleitwagen ELW 1 seinen Dienst.
Neben entsprechender Funktechnik sind Funktelefon, Fax und Kopierer mit an Bord.
Die Gemeindegebietsreform hat es so gewollt.
Hubert Masuch geht als "letzter Amtsbrandmeister" in die Geschichte unserer Wehr, in die Geschichte der Stadt Vetschau ein.
Mit Datum 31. Dezember 2003 existiert das Amt Vetschau nicht mehr. Die Gemeinden gehören nun als Ortsteile zur Stadt Vetschau.
Hubert Masuch geht als Amtsbrandmeister a.D. in den Feuerwehrunruhestand und übernimmt als Zugführer die Alters- und Ehrenabteilung.
Am 1. März 2004 wird Holger Neumann durch Bürgermeister Axel Müller zum Stadtwehrführer mit Dienstgrad Stadtbrandmeister berufen.
Anläßlich der Jahreshauptversammlung 2004 wurde der Landtagsabgeordnete des Landtages Brandenburg sowie innenpolitische Sprecher der SPD-Fraktion im brandenburgischen Landtag, Werner Siegwart Schippel, Ehrenmitglied der Freiwilligen Feuerwehr der Stadt Vetschau/Spreewald.
Er trägt den Dienstgrad Brandmeister.
Werner Siegwart war bereits als Gruppenführer bei der Freiwilligen Feuerwehr des Kraftwerkes Vetschau bis 1990 tätig.
3 tolle Tage in Vetschau, und mittendrin die Feuerwehr!
Unter dem Motto 110 Jahre Feuerwehr findet das Stadtfest im Jahr 2005 statt.
Drei tolle Tage bei schönstem Septemberwetter.
Am Freitag zu Beginn der tollen Tage ein Fackel- und Lampionumzug für die Kinder, anschließend ein Lagerfeuer mit Schwein am Spieß für Groß und Klein und zum Abschluß ein riesiges Höhenfeuerwerk.
Am Sonnabend findet der Stadtfeuerwehrtag auf dem Sportplatz in der Jahnstraße statt und am Sonntag ein großer Festumzug mit 49 Bildern aus Feuerwehr, Vereinen und Gewerbe der Stadt Vetschau und darüber hinaus.
Eine Woche zuvor treffen sich alle Feuerwehrleute der Stadt und aus Märkischheide mit ihren Angehörigen im Deutschen Haus zu Burg zum großen Feuerwehrball.
Ein heißer Sommertag, dieser 11. Juli 2006.
Löschmeister Horst Nickel schaffte es zu einer Alarmierung bis ins Spritzenhaus. Dort angekommen verlassen ihn seine Kräfte. Er bricht am Umkleideschrank zusammen und stirbt.
Rettungssanitäter und Notarzt vom Rettungshubschrauber Christoph 33 kämpfen ca. 45 Minuten um sein Leben, vergeblich. Das Herz hatte versagt.
Kamerad Horst Nickel wurde nur 52 Jahre alt.
Auf der 10. Delegiertenversammlung des Landesfeuerwehrverbandes Brandenburg erhält Werner Siegwart Schippel aus den Händen von Verbandspräsident Manfred Gerdes das Feuerwehr-Ehrenkreuz des Landesfeuerwehrverbandes.
Schippel hat über Jahre als Landtagsabgeordneter und innenpolitischer Sprecher des SPD-Fraktion auf die Probleme der Feuerwehren im Land aufmerksam gemacht.
Er ist ein Kämpfer an vorderster Front für die Frauen und Männer in den blauen Uniformen.
Die Feuerwehr Vetschau gratuliert ihrem Ehrenmitglied zu seiner Auszeichnung.
Im Jahr 1992 übernahm die Vetschauer Wehr ein Löschfahrzeug LF 16-TS, vom Bund zur Verfügung gestellt. Dieses Fahrzeug verrichtete in der Stadt hervorragende Dienste. Jedoch stellte sich bald als ein großes "Manko" die fehlende Ausstattung mit Hilfeleistungstechnik heraus.
Somit wurde es erforderlich, den Fahrzeugpark entsprechend zu ergänzen bzw. auszutauschen. Mit Unterstützung des Förderprogrammes "Stützpunktfeuerwehren" des Landes Brandenburg wurde es möglich, ein fabrikneues Hilfeleistungslöschgruppenfahrzeug HLF 20/16 zu beschaffen. Das vorhandene LF 16-TS wurde an die FF Raddusch übergeben. Das dort vorhandene alte LF 16 W 50 aus DDR Zeiten wurde ausgesondert.
Zur Indienststellung des HLF weilten in Vetschau viele Gäste. Allen voran Landesbranddirektor Henry Merz, sein Stellvertreter Wolfgang Mußlick, Landesprüfstellenleiter Diethelm Witthoff, der Landtagsabgeordnete Werner S. Schippel, Titus Faustmann als Vertreter des Landrates und Thomas Schäl vom Sachgebiet BKS, der Vorsitzende des Kreisfeuerwehrverbandes Manfred Mrose und die beiden stellvertretenden Kreisbrandmeister Harald Jurke und André Dreßler. Der Stadtwehrführer Lübbenau Manfred Neumann, Ordnungsamtsleiter Frank Schulz und der Stadtverordnetenvorsteher Gerhard Michaelis, alle konnten von Bürgermeister Axel Müller und Stadtbrandmeister Holger Neumann in Vetschau herzlich begrüßt werden.
Der 15. Kreisfeuerwehrtag findet im Jahre 2008 im Vetschauer Ortsteil Gahlen statt.
Bei der Eröffnung durch den Vorsitzenden des Kreisfeuerwehrverbandes Manfred Mrose ist auch der Vetschauer Bürgermeister Axel Müller anwesend. Und wie es sich für ein Ehrenmitglied einer Feuerwehr gehört, war Müller in Unform erschienen.
Etwas verdutzt schaute der Bürgermeister, als der stellvertretende Landesbranddirektor Wolfgang Mußlick ihn für seine Leistungen um das Feuerwehrwesen in der Stadt Vetschau mit dem Feuerwehr-Ehrenkreuz des Landesfeuerwehrverbandes auszeichnete. Die Überraschung war sichtlich gelungen.
Der langjährige stellvertretende Stadtwehrführer Eckhard Kohl wird im Alter von 69 Jahren auf eigenen Wunsch von seinen Funktionen entbunden und geht verdient "in Rente". Die Kameradinnen und Kameraden sind zu Ehren von E. Kohl angetreten um ihn gebührend zu verabschieden.
Für sein Engagement über viele Jahrzehnte für die Vetschauer Feuerwehr wird Kamerad Kohl mit dem Feuerwehr-Ehrenzeichen Sonderstufe Gold des Ministers des Innern des Landes Brandenburg geehrt.
Die Ehrung nehmen der stellvertretende Landesbranddirektor Wolfgang Mußlick und der Leiter des Ordnungsamtes des Landkreises Ralf Lier vor.
Bürgermeister Axel Müller verabschiedet sich in den Bürgermeister-Ruhestand auf eigenen Wunsch.
Für sein Engagement um die Feuerwehr erhält er aus den Händen des stellv. Landesbranddirektors Wolfgang Mußlick und Kreisbrandmeister Ingo Worreschk das Feuerwehr-Ehrenzeichen in Silber des Minister des Inneren des Landes Brandenburg.
2 weitere Fahrzeughallen werden im Jahr 2010 am Spritzenhaus in der Heine-Straße angebaut.
Somit müssen nicht mehr 2 Fahrzeuge in Halle eins nebeneinander stehen und die Waschhalle steht als reine Waschhalle für alle Wehren der Stadt Vetschau zur Verfügung.
Im Anbau wird auch eine Montagegrube eingebaut.
Anläßlich seines 50. Geburtstages erhält Stadtbrandmeister Holger Neumann am 5. September 2013 aus den Händen von Günter Prüfer, Vizepräsident des Landesfeuerwehrverbandes Brandenburg das Deutsche Feuerwehrehrenkreuz in Bronze verliehen.
Der Zugführer des Zuges 3 Märkischheide, Kreisbrandmeister Ingo Worreschk wird anläßlich seines 60. Geburtstages vom Präsidenten des Landesfeuerwehrverbandes Manfred Gerdes mit dem Deutschen Feuerwehr-Ehrenkreuz in Silber ausgezeichnet.
Die 16. Delegiertenversammlung des Landesfeuerwehrverbandes Brandenburg findet erstmalig in Vetschau, im großen Saal bei Bauer Ricken statt.
Auf dieser Veranstaltung wird das Vetschauer Ehrenmitglied, Kamerad Werner-Siegwart Schippel zum neuen Präsidenten des Landesfeuerwehrverbandes gewählt. Schippel folgt somit Klaus Schulze und Manfred Gerdes als Präsident.
Zu Ehren des langjährigen scheidenden Präsidenten Manfred Gerdes findet auf dem Markplatz in Vetschau am Abend ein großer Zapfenstreich statt. Feuerwehren und Jugendfeuerwehren aus dem gesamten Landkreis umrahmten diesen feierlichen Akt.
Während der Zeremonie erhält Manfred Gerdes aus den Händen von Kameradin Iris Böhm die Urkunde als Ehrenpräsident des Landesfeuerwehrverbandes.
Zu diesem Anlass verweilen hochrangige Repräsentanten aus Politik und Feuerwehr in unserer Stadt. Unter ihnen der Ministerpräsident des Landes Brandenburg Dietmar Woidke, der Innenminister Ralf Holzschuher, der Präsident des Deutschen Feuerwehrverbandes Hans-Peter Kröger und viele andere mehr.
Am Abend findet zu Ehren Manfred Gerdes eine Festveranstaltung im Festsaal bei Bauer Ricken mit allen Persönlichkeiten statt.
Eine neue Tanklöschfahrzeug-Ära beginnt in Vetschau. Nachdem im Jahr 1997 ein gebrauchtes TLF aus dem Bergbau in Vetschau in Dienst gestellt wurde, zog im Jahr 2014 wieder ein fabrikneues Tanklöschfahrzeug wie einst im Jahr 1982, ins Vetschauer Spritzenhaus ein.
Auf einem Fahrgestell MAN hat Magirus den Aufbau gefertigt.
Besondere Merkmale des Fahrzeuges sind:
120 Feuerwehr Vetschau feiert die Wehr mit Ihren Bürgerinnen und Bürgern der Stadt Vetschau bei einem Lampionumzug mit anschließendem Lagerfeuer und Höhenfeuerwerk sowie dem 12. Stadtfeuerwehrtag mit allen Vetschauer Ortswehren am 11. und 12. September 2015.
Kamerad Hubert Masuch erhält im Rahmen der Feierlichkeiten zu 120 Jahre Freiwillige Feuerwehr Vetschau die höchste Feuerwehr-Auszeichnung des Landes Brandenburg.
Aus den Händen des stellvertretenden Landesbranddirektors André Dreßler wird Hubert Masuch das Feuerwehr-Ehrenzeichen Sonderstufe Gold des Ministers des Inneren des Landes Brandenburg für sein "Lebenswerk Feuerwehr" verliehen.
Ein Großbrand vernichtet am 27. Juni 2016 in Vetschau bei Bauer Ricken (Gelände der ehemaligen Flachsröste) eine große Lagerhalle mit Freilager.
296 Kräfte von Feuerwehr aus der gesamten Region, Rettungsdienst, Katastrophenschutz, Technischem Hilfswerk und Polizei kämpfen mit 64 Einsatzfahrzeugen und einem Rettungshubschrauber gegen die Flammen.
Es wurden ca. 4.000.000 Liter Löschwasser (davon ca. 1,9 Mio Liter Trinkwasser) durch 163 Schläuche gepumpt.
Es gab 6 Verletzte von denen 4 in Krankenhäuser gebracht wurden. Alle waren nach kurzer Zeit wieder wohlauf.
Den Feuerwehren gelingt es, ein Übergreifen der Flammen auf ein Tanklager mit 20.000 Liter Heizöl, sowie andere Gebäude zu verhindern. Der Einsatz dauert ca. 3 Tage. Der entstandene Schaden beträgt mehrere Millionen Euro.
Am 29. September 2016 gibt es das große Wiedersehen.
Bauer Karl-Heinz Ricken hatte alle Einsatzkräfte noch einmal zu einem gemütlichen Abend auf seinen Hof geladen und sich für den Feuerwehreinsatz herzlich bedankt.
Kurz vor Weihnachten übergibt Bürgermeister Bengt Kanzler dem Stadtbrandmeister ein neues Arbeitsgerät.
Nach knapp 20 Dienstjahren ist der alte ELW 1 verschlissen.
Die Firma Walter Elektronik aus Vetschau baute hauptsächlich aus der vorhandenen Innenausstattung des alten Fahrzeuges sowie neuen Komponeten ein leistungsfähiges modernes Einsatzleitfahrzeug.
Das Ehrenmitglied der Vetschauer Feuerwehr, Bürgermeister a.D., Brandmeister Axel Müller ist am 25. August 2020 im Alter von 63 Jahren nach kurzer schwerer Krankheit viel zu früh verstorben.
Die Feuerwehrleute trauern um einen besonderen Menschen, der in den 16 Jahren seiner Amtszeit als Bürgermeister herausragende Verdienste für das Feuerwehrwesen in der Stadt Vetschau erarbeitete. Auch nach seiner Zeit als Bürgermeister war Axel Müller gern bei den Kameradinnen und Kameraden seiner Wehr, trug gern die Uniform der Vetschauer Feuerwehr.
Axel Müller wurde für seine großen Verdienste um die Feuerwehr im Jahr 2008 mit dem Ehrenkreuz des Landesfeuerwehrwehrverbandes Brandenburg und im Jahr 2010 anläßlich der Verabschiedung als Bürgermeister mit dem Feuerwehr-Ehrenkreuz in Silber des Ministers des Inneren des Landes Brandenburg ausgezeichnet.
Die Feuerwehrleute der Stadt Vetschau werden Axel Müller immer in Erinnerung behalten.
Ehrungen, Wettkämpfe, Kooperationsvereinbarungen und vieles mehr.